01.12.2013

Pressemitteilung Blüten und Zweige als Weihnachtssymbole

Warum schneiden wir Barbarazweige? Was bedeutet der Adventskranz? Seit wann gib es den Weihnachtsbaum? Was uns vielleicht als althergebrachtes christliches Brauchtum erscheint, ist in Wahrheit, gemessen an 2000 Jahre Christentum, oftmals neuerer Tradition.

So zum Beispiel unser Adventskranz. Zwar schrieben schon unsere Vorfahren den wenigen Pflanzen, die auch im Winter grünen, besondere Heilkräfte zu. Sie benutzten Zweige von Lorbeer, Tanne, Efeu, Mistel und Stechpalme, um unheilbringende Geister zu vertreiben und sie zündeten Lichter an, als Symbol von Sonne und Lebenskraft. Auch der Kranz ist ein uraltes Symbol. Bereits in der Antike wurden Sieger damit geehrt und schon sehr früh flochten die Menschen Kränze aus Stroh oder grünen Zeigen, um von den Göttern Fruchtbarkeit für ihre Felder zu erbitten.
Den Adventskranz aber gibt es erst seit 1839. Damals baute der Hamburger Erzieher Johann Hinrich Wichern aus einem Wagenrad einen Holzkranz mit 24 Kerzen. Jeden Morgen wurde ein neues Licht angezündet, um seinen Zöglingen im „Rauhen Haus“ das Warten auf Weihnachten zu verkürzen. Erst später setzte sich der Kranz - jetzt nur noch mit vier Kerzen und aus grünen Zweigen hergestellt - in ganz Deutschland durch.

Ein Weihnachtsbaum wird erstmals 1419 erwähnt. Er stand, mit Äpfeln, Nüssen und Lebkuchen behangen, im Freiburger Heilig-Geist-Spital und durfte an Neujahr geplündert werden. Im Elsass des 16. Jahrhunderts wurde der Weihnachtsbaum dann auch in Fürstenhäusern aufgestellt. Erst um 1800 setzte der Brauch ein, sich einen Tannenbaum ins Wohnzimmer zu stellen - zunächst vor allem in protestantischen Familien; für Katholiken war da noch die Krippe das wichtigste Weihnachtsrequisit.

„Knospen an St. Barbara, sind zum Christfest Blüten da“, sagt eine alte Bauernregel. Dieser Brauch ist seit dem 13. Jahrhundert belegt. Der Legende nach lebte Barbara Ende des dritten Jahrhunderts im Libanon. Sie wandte sich dem Christentum zu, was ihr Vater zu verhindern versuchte. Er sperrte sie ein, später wurde sie vom römischen Statthalter ins Gefängnis gesteckt. Auf dem Weg dorthin blieb Barbara mit ihrem Gewand an einem Zeig hängen. Sie stellte den abgebrochenen Zweig in ein Gefäß mit Wasser und er blühte genau an dem Tag, als sie zu Tode verurteilt wurde. Barbara deutete dies als trostspendendes Zeichen Gottes. Seither gilt sie als Schutzpatronin der Gefangenen, Sterbenden, Bergleute, Architekten und Ersthelfer.

Es ist ein Ros’ entsprungen, aus einer Wurzel zart… Wer kennt es nicht, dieses Weihnachtslied aus dem 16. Jahrhundert? Blühende Rosen im Freiland zur Weihnachtszeit sind bei uns tatsächlich keine Seltenheit. Doch in diesem Lied geht es um die Christrose. Dank gärtnerischer Meisterleistung ist diese, in der Natur geschützte Pflanze, mittlerweile zu einem Massenartikel geworden. Am bekanntesten von den vielen Christrosenarten ist die edle Christrose (Helleborus niger) mit ihren schneeweißen Blüten, die mitten im Winter in Form einer Rose aufblüht. Aber sie blüht nicht immer nur zur Weihnachtszeit. Da sie ihre Blüten durch die Schneedecke streckt und durch die eingefangenen Sonnenstrahlen den Schnee um sich herum zum schmelzen bringen kann, würde sie passender Schneerose genannt.

Die Mistel, die einzige einheimische Blütenpflanze die auf Bäumen lebt, war schon bei den Kelten und Germanen hochgeschätzt. Der Römer Plinius schreibt, dass die Misteln in einer besonderen Zeremonie von den weiß gekleideten Priestern der Gallier, den Druiden, mit einer goldenen Sichel geschnitten und dann in einen Trank gegeben wurden, der Tiere fruchtbar machen und Vergiftungen heilen sollte. Wir kennen diesen Zaubertrank aus den Asterix-Comics. Das Küssen unter aufgehängten Mistelzweigen aber ist ein Weihnachtsbrauch, der aus England und den USA zu uns gekommen ist.

Ebenfalls aus den USA (re)importiert ist der angeblich alte deutsche Brauch, eine „Weihnachtsgurke“ versteckt am Christbaum aufzuhängen. Vor dem Geschenkeöffnen ist der Baum nach dem verborgenen Stück abzusuchen. Wer als erstes die „Gurke“ findet, erhält ein zusätzliches Geschenk. Seit 2009 findet sich dieser Christbaumschmuck in Form von gläsernen Gewürzgurken auch auf deutschen Weihnachtsmärkten.

Weitere Infos erhalten Sie beim Fachberater für Gartenkultur und Landespflege im Landratsamt Miltenberg, Herrn Roman Kempf, unter Telefon 09371 501-582.
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